Dieser Blogbeitrag wurde von unserer Kooperationspartnerin Irene Husczawa von kynolearn – Hundetraining & Verhaltensberatung verfasst.Grenzen setzen im Hundetraining und im Zusammenleben mit unseren Hunden. Aber was heißt das denn eigentlich genau?
Oft werden Grenzen direkt mit etwas Negativem und Verboten in Zusammenhang gebracht. Dabei handelt es sich hier um Regeln im gemeinsamen Miteinander, die Hund und Mensch ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen und auch eine gewisse Sicherheit geben.
Hunden werden in unserem Alltag ständig Grenzen gesetzt. Sie dürfen sich nicht immer dahin bewegen wo sie gerne möchten, sollen niemanden belästigen und Dinge, an denen sie großen Spaß haben, sind für uns oft problematisch. Wir bestimmen ihren Tagesablauf und schränken unsere Hunde so automatisch in Vielem ein.
Viele dieser Grenzen sind wichtig, wenn der Hund sich in der Gesellschaft integrieren soll. Zusätzlich müssen natürlich auch gesetzliche Regeln eingehalten werden.
Individuelle Regeln
Neben diesen gesellschaftlichen Regeln und den Gesetzen gelten für Zuhause ganz individuelle Grenzen. Jeder Hundehalter entscheidet in seinen vier Wänden, was der Hund darf und was nicht. Bei uns darf der Hund auf die Couch und auch ins Bett. Jemand anderer möchte das aus unterschiedlichen Gründen vielleicht nicht. Beides ist vollkommen in Ordnung.
Wichtig ist beim Aufstellen von Regeln, dass der Hund die Chance hat diese Regeln auch kennenzulernen. Wir können nicht erwarten, dass der Hund automatisch versteht, dass er gewisse Dinge nicht darf, die in seinen Augen doch so angenehm sind oder großen Spaß machen.
Wie bringe ich einem Hund also bei, dass er gewisse Regeln einhalten muss? Ganz allgemein kann man hier sagen: Wir belohnen erwünschtes Verhalten!
Ein Beispiel:
Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Couch: wenn der Hund nicht auf der Couch liegen soll, gibt es mehrere Wege ihm das beizubringen. Im ersten Schritt bietest du deinem Hund einen ebenso gemütlichen Platz an. Das kann ein kuscheliges Körbchen mit Polster und Decke sein oder auch eine gemütliche Box in die der Hund sich zurückziehen kann oder auch ein eigener Sessel. Im nächsten Schritt belohnst du den Hund dafür, dass er in sein Körbchen geht. Der Hund soll so lernen, dass es sich auszahlt in seinem Körbchen zu liegen. Wenn dein Hund gerne mit dir kuschelt kannst du dich auch einfach mal zu ihm setzen.
Wenn der Hund doch einmal auf die Couch springt, schickst du ihn freundlich wieder hinunter. Damit der Hund lernt, nicht auf die Couch zu gehen, muss das Alternativverhalten konsequent trainiert werden.
Konsequenz statt Strenge
Sehr oft wird Konsequenz mit Strenge verwechselt.
Laut Duden bedeutet konsequent sein: „sich von etwas nicht abbringen lassen“
In unserem Fall heißt das, dass wir regelmäßig üben und unseren Hund nicht einmal auf der Couch liegen lassen und beim nächsten Mal genervt verscheuchen. So kann der Hund nicht eindeutig zuordnen, ob er nun auf die Couch darf oder nicht.
Hunde können allerdings sehr wohl Unterschiede lernen. Du kannst zum Beispiel eine Decke nutzen, wenn du möchtest, dass dein Hund nur in bestimmten Situationen auf die Couch darf. So kann dein Hund lernen, dass er nur auf die Couch darf wenn die Decke dort liegt, die Couch aber tabu ist, wenn keine Decke darauf liegt.
Und hat man mal keine Zeit oder Lust zu üben können vorrübergehende (oder auch dauerhafte) Managementlösungen helfen.
Alternativen schaffen Möglichkeiten
Beim Grenzen setzen geht es darum dem Hund ein Alternativverhalten beizubringen anstatt Verbote aufzustellen. Denn woher soll dein Hund auch wissen, dass er nicht auf die Couch darf, wo du doch auch dort sitzt und es so gemütlich ist.
Durch Alternativen haben wir die Möglichkeit dem Hund zu zeigen, was wir von ihm möchten anstatt darauf zu warten, dass der Hund einen Fehler macht um ihn dann dafür zu strafen.
Mit positiver Verstärkung macht euch beiden das Lernen Spaß, mit Erfolgen, die langfristig und nachhaltig sind.
Für glückliche Zwei- und Vierbeiner!
Irene Husczawa
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